Geschichte der Mikrofilme (Microfilme) bzw. Mikrofiche (Microfiche)

Die Geschichte des Mikrofilms

John Benjamin Dancer war ein englischer Wissenschaftler und wird als „Vater der Mikrofotografie“ bezeichnet. Schon im Jahr 1839 hat er angefangen mit mikrofotografierten Texten herumzuxperimentieren. Nach der Erprobung begann er 1953 mit dem Verkauf von Mikrofotografien als Dias. Diese konnten zu diesem Zeitpunkt nur mit dem Mikroskop betrachtet werden. Der französische Fotograf und Chemiker René Dagron  beantragte jedoch das erste Patent für den Mikrofilm, im Jahr 1859. Zudem gründete er das erste Mikrofilm-Unternehmen der Welt. Er demonstrierte den praktischen Nutzen der Erfindung während des Deutsch-Französischen Krieges: Mithilfe der Mikroverfilmung konnte er Nachrichten und Daten in Mikrofilm-Form, mithilfe von Brieftauben bis ins belagerte Paris übermitteln. Obwohl der Mikrofilm schon eine erstaunliche Geschichte hinter sich hat, ist es umso erstaunlicher, dass sich diese Technologie bis zum heutigen Tag gehalten hat und ein gängiges Speichermedium geblieben ist.

Historische Bedeutung Mikrofilm & Mikrofiche

Technologien werden oft als neue Möglichkeiten für die Zukunft betrachtet, doch Sie können auch dazu beitragen sich mit der Vergangenheit zu verbinden. Vor allem, wenn es um die Vergangenheit von sensiblen Daten oder wichtigen Informationen geht. Es werden heute noch viele historische Dokumente, wie z. B. Zeitungen, Kirchenbücher, Urkunden, Grundbücher, alte Bücher und Zeichnungen, auf Mikroformen gespeichert. So kann die Geschichte und besondere Daten für weitere Generationen, in Mikroform gespeichert werden. Das Filmmaterial hat den Vorteil, dass es nicht so sensibel ist, wie die Originaldokumente. Bei entsprechender Lagerung (20∞C und 50% relativer Luftfeuchtigkeit) ist ein Mikrofilm mehrere hundert Jahre haltbar. Dies ist immer noch ein entscheidender Vorteil gegenüber der Speicherung auf digitalen Medien.

 

Warum sich die Technik des Mikrofilms & Mikrofiches bis heute bewährt

Der Überbegriff von Mikrofilm und Mikrofiche, oder auch Mikroplanfilm,  ist Mikroform. Die Archivierung von Dateien auf Mikrofilm und Mikrofiche ist für jede Organisation sinnvoll, insbesondere wenn die Aufbewahrung von Informationen Priorität hat. Dokumente, öffentliche Aufzeichnungen oder historische Dokumente, die für den Betrieb des Unternehmens von Bedeutung sind, müssen dauerhaft aufbewahrt werden. Mikroverfilmung ist die wirtschaftlichste Art, Daten zu schützen.

Was ist Mikroverfilmung eigentlich?

Bei der Mikroverfilmung handelt es sich um eine Datenspeicherungsmethode, bei der Dokumente fotografiert und auf Film gespeichert werden. Die Fotos werden dann verkleinert, damit sie leichter aufbewahrt und abgerufen werden können. Der Mikrofilm dient dabei als Datenspeicher. Die Mikroverfilmung hat eine Reihe von Vorteilen gegenüber anderen Speichermethoden, wie z. B. der Papier- oder elektronischen Speicherung. Zum einen ist sie viel kompakter und nimmt daher weniger Platz ein. Außerdem ist sie sehr haltbar und daher eine Möglichkeit der Langzeitarchivierung. Das bedeutet die Dokumente können über lange Zeiträume aufbewahrt werden, ohne dass sie Schaden nehmen. Und schließlich ist die Mikroverfilmung relativ kostengünstig, was sie zu einer kosteneffektiven Lösung für Unternehmen und andere Organisationen macht.

Mikrofilme werden mit einem Mikrofilm-Lesegerät ausgelesen. Mikrofilm-Lesegeräte sind Geräte, die mit Hilfe von Licht ein auf Mikrofilm gespeichertes Bild vergrößern, so dass es in einem größeren Format betrachtet werden kann. Mikrofilm-Lesegeräte gibt es sowohl in analoger als auch in digitaler Form.

Die Mikrofilm Haltbarkeit

Mikrofilm ist ein extrem haltbares Medium, das bei richtiger Lagerung Hunderte von Jahren überdauert. Mikroverfilmung ist eine Methode der Langzeitarchivierung, die im Vergleich zu anderen Aufbewahrungsmethoden viele Vorteile bietet, wie z. B. eine größere Platzersparnis und eine höhere Widerstandsfähigkeit gegen Beschädigung und Verfall. Sehr verbreitet sind die beiden folgenden Rollfilm-Typen: 16 mm und 35 mm. Der Unterschied zwischen den beiden liegt in der Breite des Filmmaterials; 16-mm-Mikrofilmbild ist schmaler als 35-mm-Mikrofilmbild. Dies kann für Anwendungen von Vorteil sein, bei denen ein kleineres Format gewünscht wird.

Lebensdauer Mikrofilm – Wie lange hält das Speichermedium?

Die Mikroverfilmung ist ein bewährtes, zuverlässiges Speichermedium mit einer langen Lebensdauer. Die Entwicklung der Mikrofilmtechnologie lässt sich, wie beschrieben, bis ins Jahr 1839 zurückverfolgen, und in den vergangenen 180 Jahren wurde die Stabilität des Mediums wiederholt unter Beweis gestellt. Gegenwärtig sind keine technologischen oder umweltbedingten Faktoren bekannt, die dazu führen könnten, dass Mikrofilme degradieren oder unlesbar werden. Tatsächlich verwenden viele moderne Bibliotheken und Archive den Mikrofilm, um ihre Sammlungen für künftige Generationen zu erhalten. Unter den richtigen Lagerungsbedingungen kann Mikrofilm unbegrenzt haltbar sein. Dies macht ihn zu einer idealen Wahl für die Aufbewahrung wichtiger Daten und Unterlagen.

Einsatzgebiet vom Mikrofilm in Unternehmen

Der Mikrofilm ist eine Speichermethode, welches von Unternehmen gerne verwendet wird, um eine große Menge an Daten in ein kleinerem, handlicheren Medium zu speichern. Mikrofilm gehört zur Untergruppe der Mikroformen, die zusätzlich noch weitere Gruppen an Speichermedien, wie den Mikroplanfilm umfassen. Bei der Digitalisierung und Archivierung von Daten ist es sehr wichtig auf eine gute Vorlage und eine sachgerechte Aufbewahrung zu achten, damit keine Daten verloren gehen können.

Wie die Mikroverfilmung Unternehmen unterstützt

Der Mikrofilm wurde entwickelt, um es Unternehmen zu ermöglichen, eine große Anzahl von Dokumenten in einem kleineren Format zu speichern, anstatt die Originalkopien in voller Größe aufzubewahren. Mikrofilm ist im Grunde nur ein Abbild eines Dokuments, ähnlich wie digitale Bilder, die heute beim Konvertierungsprozess von Dokumenten erstellt werden. Der Hauptunterschied: Das Bild wird auf dem Negativ gespeichert und kann mit einem Gerät betrachtet werden, welches das Bild auf dem Bildschirm vergrößert. Die Mikroform erstellt die Belichtung eines Dokuments, normalerweise auf 1/25 des Originaldokuments reduziert. Das Bild wird dann in diesem Format gespeichert und kann mit einem Gerät betrachtet werden, das die Belichtung vergrößert.

Der Mikrofilm-Scanner ist eine bewährte Lösung

Um alle auf Mikrofilm oder Mikrofiches gespeicherten Daten zu verwenden, ist das Scannen in ein digitales Format bei weitem die beste Lösung. Indem Sie sie, mit dem Lesegerät in digitale Aufzeichnungen umwandeln, können Sie sofort auf Ihre Dateien zugreifen. Mikrofilm Scandienste konzentrieren sich auf die Umwandlung winziger Mikrofilmbelichtungen mit hohem Verkleinerungsfaktor in digitale Aufzeichnungen und die einfache Speicherung in jedem Format. Durch  das Scannen Ihres Mikrofilms, können Sie diese Aufzeichnungen genauso effektiv nutzen wie jedes andere elektronische Dokument. Sie können auch problemlos mehrere Kopien Ihrer Dateien erstellen und diese auf verschiedenen Medien speichern, vom Cloud-Speicher bis hin zu internen Dokumentenverwaltungssystemen.

Archivierung mit Hybrid-Verfahren

Ein hybrides Archiv soll einerseits Informationen und Dokumente über ein Datennetz digital bereitstellen, andererseits aber auch eine Sicherung auf analogen Medien wie Mikrofilm bieten. Somit dient die Verfilmung und Verfichung neben der Archivierung auch dem Schutz der historischen Originaldokumente.  Stellt man sich ein Kirchenbuchamt vor, in dem jeden Tag Ahnenforscher die alten Kirchenbücher durchsuchen, würden selbst mit Handschuhen die Pfarrmatrikel sehr in Mitleidenschaft gezogen werden. So hat man nun die ganzen Bücher verfichet oder verfilmt. Dafür wird oft das sogenannte Hybrid-Verfahren durchgeführt, d.h. es wird verfilmt bzw. verfichet und gleichzeitig digitalisiert. Um einen Datenverlust nach dem Digitalisieren zu vermeiden, werden oft drei verschiedene Sätze von Mikrofilm und Fiche gemacht:

  • Die Originalfiche bzw. Originalfilme – diese werden meist in einem optimal temperierten Tresor im Archiv gelagert
  • Die 1. Kopie – diese lagert meist im Barbarastollen im Schwarzwald
  • Die 2. Kopie – steht im Benutzerraum des Archivs

So kann man sicherstellen, dass die Fiches und vor allem die archivierten Dokumente erhalten bleiben. Leider haben aufgrund von zu hohen Kosten einige Archive, Kommunen und Unternehmen nur einen einzigen Satz anfertigen lassen können. Dies hat zur Folge, dass mit nur einem Satz Mikrofilme gearbeitet wurde und  so, durch den ständigen Wechsel der Mikrofilme und Fiche, Kratzer und Beschädigungen auf dem Material hinterlassen wurden. Wichtige Daten gehen dabei verloren. Selbst beim Scannen bzw. digitalisieren bleiben die Kratzer erhalten. Man kann nur das scannen, was auch vorhanden ist.

Die Qualität von Mikrofiche und Mikrofilm

Für das Scannen bzw. Digitalisieren von Mikrofichen (Microfichen) und Mikrofilmen (Microfilmen) benötigt man gute Vorlagen, ähnlich wie beim herkömmlichen Scannen von Fotos. Je besser die Vorlagen, desto besser das Ergebnis. Bei dem Mikrofilm und Fiches kann es unterschiedliche Gründe für die schlechte Qualität geben:

  • Bei der Mikroverfilmung bzw. Verficheung wurde nicht richtig belichtet
  • Es wurde unscharf verfilmt bzw. verficht
  • Der Mikrofilm löst sich aufgrund schlechter Lagerung auf
  • Es wurde aus Kostengründen nur ein Satz Mikrofiche (Microfiche) und Mikrofilme (Microfilme) hergestellt. Dies hat zur Folge, dass die benutzen Mikroformen entsprechende Spuren wie Kratzer aufweisen können.
  • Die Papierdokumente wurden zu eng verfilmt oder übereinandergelegt

Selbst unsere modernen Hochleistungsscannern können nicht 100% sauber arbeiten, jedoch ist eine Steigerung der Qualität um bis zu 30 %, zu herkömmlichen Modellen, möglich. Im Prinzip gilt der Satz: Nur was der Scanner, erkennt kann er auch scannen. Sind bis heute keine Kopien bzw. Duplikate erstellt worden, wird es höchste Zeit dies zu tun. Das Digitalisieren von Mikrofiche (Microfiche) und Mikrofilme (Microfilme) bietet sich in der heutigen Zeit an. Die Erleichterungen habe ich schon in anderen Blogs dargestellt. Überprüfen Sie Ihre Bestände rechtzeitig, bevor man gar nichts mehr lesen kann!

Fazit: Warum brauchen Sie Mikrofilme & Mikrofiches

Die Mikroverfilmung ist die wirtschaftlichste Art, Informationen zu sichern und zu schützen. Weitere Kosteneinsparungen werden durch die Lagerung erzielt. Da Sie kein sperriges Papier mehr benötigen, können Sie auf physischen Platz, in Form von Aktenschränken verzichten und so Lagerraum einsparen. Zudem sparen Sie sich , im Vergleich mit digitalen Archiven, Geräte – und Ausrüstungskosten. Digitale Hardware  und Software entwickeln sich rasant weiter. Durch die Archivierung von Dateien auf Mikrofilm sind Sie nicht gezwungen, in teure Technologie-Upgrades zu investieren, es sei denn, Sie möchten beide Arten von Backups behalten. Der Mikrofilm ist ein gesetzlich anerkanntes Aufzeichnungsformat. Wenn Sie Ihre Daten für lange Zeit aufbewahren müssen, ist Mikroverfilmung die beste Lösung. Die Archivierung von Dokumenten auf Mikrofilm eliminiert die mit Systemausfällen verbundenen Risiken. Es ist wahrscheinlicher, dass Ihre Mikrofilmaufzeichnungen Naturkatastrophen, Geräteausfälle und menschliche Fehler überstehen. Schließlich bieten digitale Daten möglicherweise nicht die erforderlichen Garantien für die Einhaltung von Vorschriften. Die Archivierung von Dokumenten auf Mikrofilm schafft dauerhafte, zugängliche und unveränderliche Daten. Mikroverfilmung bietet eine dauerhaftere Aufzeichnung und behält seine Integrität im Laufe der Zeit bei.