Was ist eigentlich Retrokonversion?

Mal wieder ein schwieriger Begriff, für etwas, was man leichter sagen könnte: Retrokonversion meint die Digitalisierung von Katalogen, vor allem von Bibliotheken und Archiven. Seit dem 17. und 18. Jahrhundert war es üblich, solche Kataloge auf Papier festzuhalten, doch sich in solchen Stapeln zurechtzufinden, ist übertrieben aufwändig. Durch Retrokonversion wird es möglich, online Bibliotheksbestände zu durchstöbern und schnell zu finden, was man sucht. Besonders für Wissenschaftler und Studenten wird so die Arbeit erheblich leichter, denn sie müssen keine schweren Papierberge mehr wälzen und können sehr gezielt suchen. Dabei gibt es verschiedene methodische und technische Vorgehensweisen, die ihre eigenen Vor- und Nachteile haben. Die Texterfassung, bei der die Katalogdaten in Textform übertragen werden, ermöglicht es, nach bestimmten Merkmalen eines Werkes wie Autor, Schlagwort, Titel und Ähnlichem zu suchen, die Bildindizierung dagegen erfasst die Bilddateien als Scan und ist weniger kostenintensiv als die Texterfassung. Vorteil der Online-Konversion, bei der neue Daten direkt in die Datenbank eines Bibliotheksverbundes übernommen werden, ist, dass jedes Dokument nur einmal erfasst werden muss. Bei der Offline-Konversion werden Daten zunächst in eine Datenbank konvertiert und in einem seperaten Vorgang in das elektronische Verwaltungssystem aufgenommen. Dabei ist keine Internetverbindung notwendig. Die Offline-Konversion ermöglicht das so genannte „double-keying“, bei dem Dokumenteninhalte von zwei verschiedenen Personen erfasst und dann abgeglichen werden.