Scannertypen: Radar, Réseauscanner, Trommelscanner, Flachbettscanner, Großformatscanner, Handscanner

Radar, Réseauscanner, Trommelscanner

Scannen mit Radar

Fangen wir beim Radar an, der eigentlich gar kein richtiger Scanner ist, sondern nur manchmal so bezeichnet wird. Radar steht für Radio Detection and Ranging und bezeichnet diverse Verfahren zur Ortung und Erkennung im Radiofrequenzbereich. Diese Verfahren basieren also auf elektromagnetischen Wellen. Wird der Radar mit vektororientierten Bildschirmen verknüpft entsteht ein weiteres bildgebendes Verfahren, weshalb man hier von Scanner sprechen kann.

Die Radar Technik dient also zur Durchleutung bzw. dem Scannen von Objekten. Sie wird beispielweise zur Vermessung und Analyse von Böden verwendet. Radarscanner revolutionieren die Art und Weise, wie wir die verborgenen Tiefen des Bodens unter uns entdecken und erforschen. Die Radartechnologie nutzt Radiowellen im Frequenzbereich von 1 bis 1000 MHz, um tief im Boden und in nicht-metallischen Strukturen, wie z.B. von Menschen errichteten Bauwerken, zu erkennen. Radarscanner haben in letzter Zeit immer mehr an Bedeutung gewonnen, wobei sich das Ground Penetrating Radar (GPR) darauf konzentriert, verschiedene unterirdische Formate zu kartieren, ohne sie zu zerstören oder zu beschädigen. Radarscanner haben sich auch als nützlich erwiesen, um verschiedene Arten von unterirdischen Objekten aufzuspüren, seit sie als Erkundungstechnik erstmals von Wissenschaftlern zur Kartierung von Eisschilden und Gletschern mit Hilfe von Echoloten eingesetzt wurden. Insgesamt sind Radarscans eine effektive und effiziente Methode für die Instandhaltung von Infrastrukturen, technische Anwendungen, geologische Forschungen und vieles mehr.

Réseauscanner zur Lieferung entzerrter Luftbildaufnahmen

Der Réseauscanner wird in der Photogrammetrie, einer Reihe von Messmethoden zur näheren Bestimmung von Formen von Objekten auf Fotos, verwendet. Der Réseauscanner übernimmt hierbei die Aufgabe, Luftbildaufnahmen möglichst unverfälscht zu digitalisieren, damit sie weiterverarbeitet werden können.

Würde man das nicht tun, hätte man bei Luftbildern einen stark verzerrten Effekt, der durch die große Distanz von den darzustellenden Objekten, sowie durch die Erdkrümmung verursacht werden kann. Um dennoch eine präzise Verortung der dargestellten Objekte zu gewährleisten, hat man eine Technik entwickelt, um das Bild zu „entzerren“.

Die Funktionsweise ist folgendermaßen: Unter eine Glasplatte, die mit eingeätzen Réseaukreuzen versehen ist, wird das Luftbild gelegt und über den CCD-Sensor in Teilbildern erfasst, welche dann über das Réseau zusammengesetzt werden. Deshalb ist hier Präzision von sehr großer Bedeutung.

Trommelscanner statt Flachbettscanner

Zu guter Letzt der Trommelscanner, der einer der ältesten, aber trotzdem der genaueste aller Scannertypen ist. Die Auflösung beträgt stolze 12.000 ppi und auch das Tempo des Scanners ist nicht zu verachten. Hier wird die zu scannende Vorlage auf einer rotierenden Trommel befestigt, wobei sich das Beleuchtungs- und Abtastsystem linear daran vorbei bewegt. Die Vorlage wird also schraubenförmig abgetastet. Neben den CCD-Sensoren verfügt der Trommelscanner zusätzlich über sehr empfindliche Photomultiplier, die die Daten einlesen.

Dass ein Trommelscanner einem Flachbettscanner überlegen ist, liegt an der Rundung der Trommel. Aufgrund der Beschaffenheit eines Flachbettscanners werden Bilder, die flach übereinander gelegt oder in einer Halterung befestigt werden, unweigerlich eklatante Unvollkommenheiten wie Falten, Wölbungen und Schatten aufweisen. Bei einem Trommelscanner hingegen werden die Vorlagen halbkreisförmig auf der Trommel fixiert und senkrecht mit hochempfindlichen Photomultipliern beleuchtet. Da sich die Trommel gleichmäßig dreht, bleiben der Abstand und die Geschwindigkeit der Abtastung konstant, was zu schärferen, klareren Bildern ohne Artefakte durch Verzerrungen führt.

Flachbettscanner, Großformatscanner, Handscanner

Natürlich stellen wir auch in diesem Monat wieder verschiedene Scannertypen für unsere Leser vor. Wir möchten mit dem Flachbettscanner beginnen, der der heute gebräuchlichste Bildscanner ist.

Der Flachbettscanner

Vom Prinzip her arbeitet er wie ein Kopierer: Die Vorlage, in den meisten Fällen wie gesagt ein Bild, wird auf eine Glasscheibe gelegt, der Scanner wird geschlossen und die lichtempfindlichen Sensoren tasten sich unter der Glasscheibe über das Motiv. Nicht nur Bilder, sondern auch Bücher können so abgetastet werden, jedoch müssen diese möglichst flach auf der Glasscheibe liegen, um ein scharfes Ergebnis zu erzielen.

Dank ihrer Bauweise sind Flachbettscanner gut geeignet, dickere oder sperrige Vorlagen wie Bücher zu scannen, die allerdings oft eine gewölbte Oberfläche aufweisen.

Flachbettscanner sind zwar die traditionelle Methode zum Scannen von Fotos, diese Methode hat auch Nachteile. Flachbettscanner sind nicht in der Lage, Fotos perfekt, gerade und glatt zu halten, was dazu führt, dass auf dem Scan Wölbungen oder Falten sichtbar sind.

Großformatscanner

Großformatscanner werden als Durchzug-, Flachbett- oder Trommelscanner angeboten und können, wie der Name schon sagt, größere Formate scannen: Man benutzt sie ab Vorlagengrößen von mehr als A2. Sie sind daher auch von weitaus größerer Dimension als andere Scanner und hauptsächlich im gewerblichen Gebrauch zu finden.

Handscanner

Interessant ist der Handscanner: Hier muss man selbst tätig werden, um zu scannen, denn man muss den Scanner mit der Hand über die Vorlage ziehen. Das erfordert einiges Fingerspitzengefühl, denn man darf weder zu schnell handeln, noch sollte man „vom rechten Weg“ abkommen, d.h. Nicht auf der Vorlage verrutschen. Diese Scanner sind für den privaten Gebrauch heute nicht mehr gängig, waren jedoch in den 90ern sehr beliebt. Heute greift man als Privatperson vor allem auf die günstigen Flachbettscanner zurück.

Handscanner findet man dennoch nach wie vor im Gewerbe als Barcode-Scanner zum Beispiel. Hier lässt sich ableiten, dass Handscanner zwar schnell, aber eher grob arbeiten. Für die Erfassung von einem schwarz weiß Barcode ist dieser Scanner das perfekte Gerät. Komplexere Dateien wie Dokumente lassen sich von einem Handscanner nicht in guter Auflösung scannen.

Scannertypen: Einzugsscanner, Belegleser, Filmscanner

Und auch in diesem Monat möchten wir unseren Lesern drei verschiedene Scannertypen vorstellen. Der Einzugsscanner ist aufgebaut wie ein Faxgerät, erkennt aber auch Graustufen und Farben, hat dem Faxgerät also etwas voraus. Manko des Einzugsscanners ist, dass sich nur Einzeldokumente oder Stapel verarbeiten lassen, ein kompletter Buchscan ist nicht möglich. Zudem ist es beim Einzug glatter Vorlagen wie Fotos oft so, dass es zu ungewollten Randverzerrungen kommt. Einzugsscanner kommen daher hauptsächlich als Dokumentenscanner im Enterprise-Bereich zum Einsatz. Der Belegleser ist technisch gesehen wie ein Dokumenten- oder Einzugsscanner, das Einsatzgebiet variiert ein wenig: Er dient zum lesen von kleineren Dokumenten, wie es Belege eben sind. Der Filmscanner ist geschaffen für Fernseh- und Kinozwecke: Er dient zur Filmabtastung fotografischen Materials (Negative, Dias, Kinofilme), ist also ein wenig anders als ein Durchlicht-Flachbettscanner. Er liest Filmmaterial ein und erzeugt daraus ein analoges oder ein digitales Videosignal, deswegen muss auch jeder Kinofilm, der als Video oder DVD erscheinen soll, mit einem solchen Filmscanner abgetastet werden.

Dokumentenscanner, Durchlichtscanner, Fax

Auch in diesem Monat möchten wir unseren Lesern drei verschiedene Scannertypen vorstellen. Der Dokumentenscanner ist zur schnellen Erfassung von großen Dokumentenmengen in kurzer Zeit zuständig. Gerade Banken, Versicherungen und Bibliotheken benutzen diese Art von Scanner gern, um ihre zahlreichen Dokumente platzsparend und übersichtlich zu archivieren. Der Dokumentenscanner ist meist ein Einzug- oder Durchzugscanner und kann 50-100 Seiten von allein durcharbeiten. Durch CCD-Sensoren können sie meist sogar Vorder- und Rückseite zeitgleich erkennen und in einem Scan erfassen. Die optische Auflösung dieser Geräte liegt meist bei 200-400 dpi, es gibt jedoch auch Geräte mit höherer Auflösung, was natürlich die Qualität verbessert. Beim Durchlichtscanner wird das Licht nicht auf die zu scannende Oberfläche gestrahlt, sondern durch das Medium hindurch, er eignet sich also für Dias, Negative, Röntgenaufnahmen und so weiter. Für manche Flachbettscanner gibt es Durchlichtaufsätze als Zubehör, gerade für großformatige Medien wie Röntgenaufnahmen. Beim Fax bzw. einer Fernkopie werden Dokumente als in Linien und Pixel gerasterte Bilder über das Telefonnetz oder auch per Funk zwischen einem Sender und einem Empfänger übertragen. Zum Senden verfügt jedes Faxgerät über einen Einzugscanner, wobei eine Zeile aus CCD-Sensoren im Gerät eingebaut ist. Daran wird die Vorlage entlanggeführt. Die Bilddatei, die der Empfänger am Schluss erhält, ist eine rein schwarz-weiße, es werden weder Farben noch Graustufen erkannt.