Mikrofiche (Microfiche) Lesegerät
Mikrofiche: Warum Digitalisierung die kostengünstigere und modernere Alternative ist
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Obwohl der Siegeszug digitaler Medien in den letzten Jahren immer weiter voranschreitet, finden sich in zahlreichen Archiven und Institutionen nach wie vor Bestände von Mikrofiche, Mikrofilme und Mikrofilm-Lochkarten. Um diese analogen Speichermedien einsehen zu können, werden spezielle Geräte benötigt, beispielsweise ein Microfiche Lesegerät oder ein Mikrofilm Reader Printer. Doch die Verbreitung dieser Anlagen ist heute stark rückläufig – nicht nur, weil die Neuproduktion inzwischen kaum noch rentabel ist, sondern auch weil viele Unterlagen direkt digital archiviert werden. Trotzdem existieren nach wie vor umfangreiche Altbestände, die für Forscher, Werkstätten oder Verwaltungseinrichtungen wertvolle Informationen enthalten. In diesem Beitrag beleuchten wir, was Mikrofiche eigentlich sind, weshalb Lesegeräte so teuer und selten geworden sind und wieso sich das Digitalisieren der Bestände in den meisten Fällen lohnt.
Was sind Mikrofiche und wofür werden sie verwendet?
Bei Mikrofiche (auch Microfiche) handelt es sich um flache Folien im DIN-A6-Format, auf denen Inhalte in stark verkleinerter Form gespeichert sind. Diese Verkleinerung ermöglicht es, große Mengen an Informationen auf einem einzigen Fiche abzubilden. Dabei können Texte, Zeichnungen, Akten oder sogar historische Zeitungen archiviert werden. Der Vorteil lag jahrzehntelang in der platzsparenden Aufbewahrung und einer vergleichsweise hohen Datensicherheit: Anders als Papierakten sind Mikrofiche weniger empfindlich gegenüber Feuchtigkeit, Schimmel oder mechanischen Schäden. Außerdem ließen sich Dokumente mithilfe von Kameras schnell auf Rollenfilm (sprich Mikrofilm) oder direkt auf Fiches bannen.
Doch um die Inhalte von Mikrofiche lesen zu können, benötigt man ein spezielles Microfiche Lesegerät oder einen Mikrofilm Reader Printer. Auf diesen Geräten wird die Folie aufgelegt und beleuchtet, sodass der Benutzer mit Hilfe einer Vergrößerungsoptik die einzelnen Dokumente betrachten kann. In manchen Fällen sind die Lesegeräte sogar in der Lage, Kopien der vergrößerten Anzeige auszudrucken – das sind dann die sogenannten Reader Printer. Dennoch stellt sich heute die Frage, wie zeitgemäß diese Technik noch ist, da die Digitalisierung viele Probleme effektiv lösen kann.
„Mikrofiche galten jahrzehntelang als Standard, um große Datenmengen platzsparend und sicher zu verwahren. Heute stellt sich jedoch die Frage, ob der Aufwand für Lesegeräte und Wartung noch lohnt.“
Sinkende Produktion und steigende Kosten für Microfiche Lesegeräte
Heutzutage ist die Produktion neuer Lesegeräte stark zurückgegangen, da die Zahl der Neuverfilmungen oder Verficheungen immer weiter abnimmt. Zeitgleich entscheiden sich viele Institutionen und Unternehmen, direkt auf digitale Archivierung umzusteigen. Die Folge: Mikrofiche Lesegeräte und Mikrofilm Reader Printer sind zu einem Nischenprodukt geworden, das fast nur noch in Einzelanfertigung hergestellt wird. Eine Serienproduktion lohnt sich angesichts der geringen Nachfrage nicht mehr.
Diese Entwicklung führt zu hohen Anschaffungskosten, falls doch noch einmal ein neues Gerät benötigt wird. Ein Microfiche Lesegerät kann problemlos um die 1.000 Euro kosten, ein Mikrofilm Reader Printer sogar zwischen 5.000 und 10.000 Euro. Hinzu kommen Ausgaben für Wartung und mögliche Reparaturen, die sich aufgrund fehlender Ersatzteile oder spezieller Technikerexpertise schnell summieren können. Gerade kleinere Archive oder private Sammler schrecken vor diesen Summen zurück.
- Geringe Verfügbarkeit: Da nur wenige Hersteller Geräte produzieren, sind die Lieferzeiten oft lang und die Preise hoch.
- Kostspielige Reparaturen: Verschleißteile und Ersatzkomponenten sind oft nicht mehr lagernd, was Reparaturen verteuert oder unmöglich macht.
- Hoher Platzbedarf: Viele Lesegeräte sind sperrig und erfordern spezielle Aufstellplätze.
All diese Faktoren tragen dazu bei, dass sich immer mehr Einrichtungen nach Alternativen umsehen – und diese Alternative lautet meist Digitalisierung.
Wo Mikrofiche heute noch in großer Zahl zu finden sind
Die Frage, warum man sich um alte Mikrofiche überhaupt kümmern sollte, lässt sich leicht beantworten: Nach wie vor existiert eine beachtliche Menge an Altbeständen in unterschiedlichen Bereichen. Einige Beispiele:
- Werkstatthandbücher, Reparaturhandbücher und Ersatzteillisten: Besonders in der Automobilbranche und in speziellen Industriezweigen sind solche Anleitungen oft nur noch auf Mikrofiche verfügbar.
- Kirchenbücher bzw. Pfarrmatrikel: Historische Dokumentationen von Taufen, Hochzeiten und Todesfällen liegen häufig in mikroverfilmter Form vor.
- Meldekarten und andere Papierakten: Kommunale Einrichtungen und Behörden haben aus Platzgründen große Mengen an Dokumenten auf Mikrofiche ausgelagert.
- Stücklisten: In der Produktion oder Konstruktion werden Stücklisten manchmal auf Fiche verwahrt, um Bauteile und Baugruppen im Blick zu behalten.
- Technische Zeichnungen: Ingenieurbüros und Archive bewahren historische Pläne oder Zeichnungen oft auf Mikrofilm.
- Aktuelle und historische Zeitungen: Um Platz zu sparen, verfilmen Verlage oder Bibliotheken umfangreiche Zeitungsjahrgänge auf Mikrofilm oder Mikrofiche.
Zwar ist der Massenmarkt für Mikrofiche und Mikrofilm-Lochkarten längst passé, doch wer heute noch über solche Bestände verfügt, besitzt oft wertvolle Informationen. Ob aus geschichtlicher, technischer oder genealogischer Perspektive – die Inhalte könnten immens bedeutsam sein. Um sie langfristig zu erhalten, ist eine Umstellung auf digitale Medien häufig der vernünftigste Weg.
„Ein Großteil der historischen oder spezialisierten Dokumente hat den Sprung ins Digitale noch nicht geschafft – obwohl er dringend nötig wäre, um Zugänglichkeit und Langlebigkeit zu gewährleisten.“
Reader Printer und Mikrofilm-Lochkarten: Wie man sie einsetzt und warum sie aussterben
Wer schon einmal mit Mikrofilm-Lochkarten in Berührung gekommen ist, weiß: Diese Karteikarten-ähnlichen Träger ermöglichen eine indexbasierte Suche durch Lochungen am Rand. In Kombination mit einem Mikrofilm Reader Printer kann man gezielt Sequenzen aus dem Mikrofilm aufrufen und je nach Bedarf vergrößert anzeigen oder ausdrucken. Das klingt zwar praktisch, aber verglichen mit modernen Computer- und Datenbanksystemen ist der Prozess mühsam und zeitraubend. Auch hier gilt: Ersatzteile und Reparaturmöglichkeiten sind rar.
Der Einsatz solcher Geräte erfolgt immer seltener. Öffentliche Bibliotheken, Archive und Behörden ersetzen oder ergänzen sie durch digitale Scan-Systeme, die wesentlich flexibler sind. Die Kosten und Risiken, ein Mikrofiche Lesegerät oder einen Reader Printer zu erwerben und zu betreiben, stehen schlicht in keinem Verhältnis mehr zum Nutzen, den man daraus zieht. Stattdessen setzten sich umfassende Digitalisierungsmaßnahmen durch, die Dokumente auf herkömmlichen PCs oder sogar mobilen Geräten verfügbar machen.
Digitalisieren statt investieren: Die Vorteile der Fiche- und Film-Scanlösung
Angesichts der hohen Anschaffungskosten für Lesegeräte und der Unsicherheit, ob man in Zukunft noch auf entsprechende Ersatzteile zurückgreifen kann, erscheint das Digitalisieren von Mikrofiche (Microfiche), Mikrofilmen (Microfilme) und Mikrofilm-Lochkarten als die deutlich bessere Wahl. Hier einige Gründe im Überblick:
- Universelle Lesbarkeit: Nach dem Scannen lassen sich die Dateien auf jedem Computer betrachten, ohne dass spezielle Hardware nötig ist.
- Schnelle Suche: Digitale Suchfunktionen ermöglichen das Auffinden bestimmter Begriffe oder Bilder in Sekunden, anstatt mechanisch durch ein Lesegerät navigieren zu müssen.
- Einfacher Versand und Vervielfältigung: Digitale Kopien können per E-Mail verschickt oder in Cloud-Systemen bereitgestellt werden, was Forschungs- und Verwaltungsprozesse enorm beschleunigt.
- Zukunftssicher: Digitale Formate können mehrfach gesichert und archiviert werden, sodass man sich nicht um mechanische Defekte sorgen muss.
- Geringere Kosten: Im Vergleich zur langfristigen Wartung und eventuell nötigen Neuanschaffung eines Microfiche Lesegeräts ist das Scannen oft die wirtschaftlich sinnvollere Lösung.
„Die Digitalisierung von Mikrofiche bedeutet mehr als ein einfacher Medienwechsel – sie ermöglicht flexiblere und schnellere Arbeitsprozesse bei geringerem Wartungsaufwand.“
Wie läuft die Digitalisierung von Mikrofiche ab?
Das Scannen von Mikrofiche erfolgt üblicherweise über spezialisierte Dienstleister oder mit hauseigenen Scannern, sofern diese angeschafft wurden. Die wichtigsten Schritte sind dabei:
- Reinigung und Vorbereitung: Die Fiche werden von Staub und Verschmutzungen befreit. Beschriftungen, die die Reihenfolge kennzeichnen, werden geprüft und ggf. dokumentiert.
- Einlegen in den Scanner: Je nach Gerätetyp können mehrere Fiches in einem Stapel gescannt werden, oder es müssen einzelne Folien manuell eingelegt werden.
- Automatisierte Bilderkennung: Hochwertige Scanner erkennen die einzelnen Bilder innerhalb des Mikrofiche-Rasters und speichern diese als separate Dateien ab. Dadurch erhält man eine Vielzahl einzelner, klar abgegrenzter Dokumente.
- Qualitätskontrolle: Nach dem Scan werden Zufallsstichproben oder alle Dateien visuell geprüft, um Schärfe, Kontrast und Vollständigkeit sicherzustellen.
- Benennung und Strukturierung: Schließlich werden die Dateien in einer sinnvollen Ordnerstruktur abgelegt oder in ein Dokumentenmanagementsystem importiert.
Dank hochauflösender Mikrofilm– und Mikrofiche-Scanner, oft mit optischen Auflösungen von 300 bis 600 dpi oder mehr, erhält man Bilder in erstaunlich guter Qualität. Selbst ältere oder leicht verblasste Fiches lassen sich damit retten.
Wirtschaftlichkeit: Ist das Scannen wirklich günstiger als gedacht?
Man könnte vermuten, dass der Prozess des Digitalisierens mit sehr hohen Kosten verbunden ist. Doch die Praxis zeigt: Es ist oft deutlich günstiger, einen Altbestand an Mikrofiche einmalig zu digitalisieren, als langfristig in die Beschaffung und Wartung von Microfiche Lesegeräten oder Mikrofilm Reader Printern zu investieren. Hinzu kommt, dass die Personalkosten für die Recherche an herkömmlichen Lesegeräten langfristig eine Rolle spielen.
Viele Dienstleister bieten auf den individuellen Bedarf zugeschnittene Pakete an, wobei der Preis pro Fiche oder pro Bild kalkuliert wird. Dadurch lassen sich die Kosten gut planen. Bereits bei mittelgroßen Beständen rechnet sich das Verfahren schnell, zumal nach Abschluss der Digitalisierung keine weiteren Kosten für das Handling anfallen. Wer jeden Tag nur wenige Fiches durchsuchen muss, spart sich außerdem die ständige Bedienung eines mechanischen Readers.
„Auf lange Sicht ist die Digitalisierung wirtschaftlich fast immer sinnvoller als die fortdauernde Nutzung teurer Lesegeräte, die möglicherweise ohnehin bald nicht mehr repariert werden können.“
Herausforderungen bei alten oder beschädigten Beständen
Natürlich gibt es auch Fälle, in denen Fiches beschädigt oder stark verschmutzt sind. Hier ist besondere Sorgfalt gefragt: Das Reinigungs- und Restaurationsverfahren kann aufwendig sein. Zerkratzte Folien lassen sich nicht immer perfekt scannen. Dennoch können spezialisierte Dienstleister oft erstaunliche Resultate erzielen, wenn sie den richtigen Scanner und entsprechende Software zur Nachbearbeitung einsetzen. Gerade bei raren Dokumenten lohnt sich ein Reinigungsprozess in jedem Fall, um die ohnehin seltenen Informationen zu retten.
- Schimmel oder Feuchtigkeit: Hier braucht es sachkundige Trocknungs- und Desinfektionsmaßnahmen, bevor das Fiche in den Scanner kommt.
- Mechanische Beschädigungen: Sind Teile abgerissen oder zerknittert, kann man diese manchmal vorsichtig glätten oder flicken.
- Verblasste Schrift: Moderne Scan-Software ermöglicht teils eine Kontrastkorrektur, um lesbare Ergebnisse zu erhalten.
Am Ende kann die Digitalisierung auch als Rettungsmission für historisch oder technisch wertvolle Unterlagen verstanden werden. Und zwar selbst dann, wenn der Zustand auf den ersten Blick mangelhaft erscheint.
Warum der Massenmarkt für Mikrofiche und Mikrofilme Geschichte ist
Letztlich gibt es gute Gründe dafür, dass Mikrofilm und Mikrofiche heute kaum noch neu produziert werden. Digitale Archivierung ist einfach zu bequem, flexibel und kostengünstig. Jeder Dokumententyp lässt sich als PDF, TIFF oder JPEG speichern, in Sekunden durchsuchen und bei Bedarf mit einer Volltextsuche ausstatten. Selbst historische Zeitungen, die früher in langen Rollenfilmen gesichert wurden, liegen mittlerweile oft als OCR-durchsuchbare Dateien vor, was Recherche deutlich vereinfacht.
Die wenig verbliebenen Nischen zeigen sich vor allem im Bereich der Langzeitarchivierung sensibler Dokumente, da Mikrofilm unter bestimmten Bedingungen als besonders haltbar gilt. Dennoch wird selbst hier zunehmend auf Hybridstrategien gesetzt: Analoge Sicherheit plus digitale Nutzung. Das Beste aus zwei Welten, könnte man sagen.
„Mikrofiche und Mikrofilm sind keine Massenware mehr – höchste Zeit also, vorhandene Bestände zu digitalisieren und dauerhaft zugänglich zu machen.“
Fazit: Mikrofiche als historisch wertvolles Medium, das digital wiederbelebt wird
Für Archive, Bibliotheken, Werkstätten oder Behörden stellen Mikrofiche bis heute eine wichtige Informationsquelle dar, auch wenn der Massenmarkt längst Vergangenheit ist. Um diese Bestände jedoch effizient nutzen zu können, sind spezielle Microfiche Lesegeräte oder Mikrofilm Reader Printer erforderlich – und genau da liegt der Haken: Hohe Anschaffungskosten, geringe Reparaturmöglichkeiten und seltene Ersatzteile machen den Betrieb dieser Geräte kompliziert. Abhilfe schafft die Digitalisierung: Durch das einmalige Scannen der Fiches werden die Inhalte orts- und zeitunabhängig nutzbar, lassen sich schnell durchsuchen und problemlos vervielfältigen.
Für viele Institutionen, Unternehmen und Privatpersonen, die über Altbestände verfügen, ist die Digitalisierung somit die einzige wirtschaftlich sinnvolle und zukunftsfähige Lösung. Sie ist meist günstiger als erwartet und ermöglicht es, wichtige Dokumentationen, Werkstatthandbücher, genealogische Quellen oder historische Zeitungen zu bewahren und komfortabel zugänglich zu machen. Dank professioneller Scandienstleister und moderner Technologie ist es heute relativ einfach, selbst größere Bestände verlässlich und in hoher Qualität zu digitalisieren.
Abschließend bleibt festzuhalten: Der langfristige Trend geht unaufhaltsam weg von analogen Mikrospeichermedien hin zu digitalen Systemen. Mikrofiche und Mikrofilm können in einer digitalisierten Form ihr volles Potenzial entfalten, ohne die Einschränkungen herkömmlicher Lesegeräte. Somit wird Archivgut nicht nur erhalten, sondern sogar in seiner Nutzung befreit – eine Win-Win-Situation für alle, die weiterhin auf die wertvollen Informationen angewiesen sind, die in diesen Folien schlummern.