Meldekarten von Einwohnermeldeämtern auf Mikrofichen (Microfichen)

In der Zeit wo es noch keine elektronische Datenverarbeitung, kurz EDV gab, wurden die Einwohnermeldedaten auf DIN A5 Karteikarten erfasst. Die Erfassung wurde teilwiese noch handschriftlich und später mit der Schreibmaschine vorgenommen. Diese Meldekarten wurden dann verficht, um Sie zu archivieren und den enormen Platzbedarf der Karteikarten zu reduzieren. Je mehr Einwohner eine Stadt hatte, desto größer war die Anzahl der Karteikarten und der Lagerraum für Schränke mit den Karteikarten.

Die Verfichung war ein riesiger Fortschritt, wenn man bedenkt dass bis 130 Meldekarten auf einen Mikrofiche im Format DIN A6 passen.

Die Benutzung und die Durchsuchbarkeit sind natürlich nach heutigen Maßstäben nicht sehr komfortabel. Die Lesegeräte und/oder Reader Printer sind oft nicht mehr in bestem Zustand oder funktionieren gar nicht mehr. Eine Reparatur ist oft wegen fehlender Ersatzteile oder aufgrund der Wirtschaftlichkeit nicht möglich. Neue Lesegeräte kosten ca. 1200 €.

Bei einem Projekt einer großen Stadt in Baden-Württemberg waren Teile der Bilder von den ganz alten Mikrofiche, die in den 60er Jahren verficht wurden am ausbleichen, manche waren fast komplett verblichen. Man konnte am Lesegerät garnichts mehr erkennen. Unsere spezielle Software machte es möglich die verblichenen Bilder dunkler und die dunklen Bilder heller zu machen. Leider funktioniert die Bearbeitung der Bilder nicht automatisch. Es müssen alle zu hellen bzw. zu dunklen Bilder einzeln mit der Maus markiert werden. Die markierten Bilder können dann „im Stapel“ optimiert werden. Diese Vorgehensweise ist zwar sehr zeitaufwändig, man hat aber danach die kompletten Meldekarte digitalisiert und somit den IST-Stand gesichert.

Auf lange Sicht kommt keine Stadt oder Gemeinde an der dem Digitalisieren bzw. Scannen der Mikrofiche (Microfiche) vorbei. Die digitalisierten bzw. gescannten Mikrofiche (Microfiche) können an jedem PC ohne zusätzliches Programm angeschaut werden.